Wir begegnen uns hier aus Gottes Gnade im Zeitalter der Migranten. Ich spreche von einer tranzendenten und einzigartigen Migration. Die heutige Migration ist das hauptsächliche Zeichen der Zeit. Gott spricht zu uns durch sie. Die Migranten weisen uns darauf hin, dass etwas in der Welt schon zerstört ist. Ihre Usprungsorte sind zerstört und suchen Lebensbedingungen für ein vollwertiges, egalitäres, inklusives Leben.
Die Migranten bestätigen die Dekadenz unserer modernen und postmodernen Zivilisation, des kapitalistischen Systems. Sie verkünden das Ende einer materialistischen und konsumistischen Kultur.
Die Migranten bringen die Erfahrung des Wandels mit sich, der kulturellen und spirituellen Erneuerung, der Kraft des Weges. Sie sind eine Gelegenheit, besser den Glauben an den Gott aller zu leben, der mit allen geht, der die Migranten und die Familie und unsere Erde liebt, die als Mutter allen das Leben gibt und uns für die Hoffnung auf eine bessere Zeit öffnet.
Die Migranten sind auch das Bild einer neuen, reichen, pluralen Menschheit, die sich von den materiellen Lasten befreit, um leichter reisen zu können. Als Kirche lernen wir von den Migranten, dass auch wir Pilger sind.
Ich danke der Gemeinschaft Sant’Egidio, die uns die Gelegenheit gegeben hat, uns zu vereinen, um den Frieden aufzubauen, indem wir ein Stück des gemeinsamen Lebensweges geteilt haben. Vor allem gibt sie uns die Aufgabe, die Lebensbedingungen derer zu verbessern, die heute noch gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.
Die Gemeinschaft hilft uns dafür zu sorgen, dass die Aufnahmezentren die Migranten wie Jesus selbst empfangen.
Wir brechen motiviert auf, um mit allen den Frieden aufzubauen als kostbares Geschenk der Liebe Gottes und der Anstrengung aller.